Ein kaputter, alternder Comedian tourt durch die kalifornische Wüste, verloren in einem Teufelskreis aus heruntergekommenen Spielorten, neuartigen Touristenattraktionen und vergeblichen Versuchen, seine von ihm entfremdete Tochter zu kontaktieren. Tagsüber schleppt er sich durch die karge Landschaft und stößt ungewollt jede Bekanntschaft vor den Kopf. Nachts sucht er Trost in der Verkörperung seiner Bühnenfigur. Angestachelt von der Aussicht auf ein lukratives Hollywood-Engagement quält er sich durch eine Reihe zunehmend unwirklicher und flüchtiger Begegnungen.
Ob es einem gefällt oder nicht: Alversons vierter Spielfilm ist etwas Einzigartiges und unterstreicht erneut seinen Status als einen der wirklich mutigen Akteure in der viel zu gleichförmigen US-Indie- Film-Szene.
Kriminell. Das ist das passende Wort dafür. Rick Alverson dreht keine Filme, sondern Verbrechen. Der Film schlägt nicht brutal mit dem Hammer auf dich ein, sondern kratzt ganz langsam auf deiner Haut, bis dir auffällt, dass du schon seit einer halben Stunde blutest — so verdammt gut ist er. ENTERTAINMENT muss man gesehen haben. So viel Blut hab’ ich noch nie gelacht. Schwärzer kann eine Komödie nicht werden, ohne nur noch Schwarz zu sein.
So schräg und sadistisch ENTERTAINMENT auch sein mag: seine Meisterlichkeit liegt darin, Demütigung und Versagen fest in die Arme zu schließen und uns dadurch zu zwingen, uns diesen peinlichen, unangenehmen Gefühlen zu stellen und sie auszuhalten.
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Ich möchte verstehen, warum die Dinge scheitern.
Das Publikum sollte sich auf ein misstrauisches Katz-und- Maus-Spiel einlassen mit dem, was es hört und sieht. Das gibt dem Film eine gewisse Lebendigkeit, anstatt dieses Grußkarten-Filmemachen, bei dem man das Publikum dazu zwingt, sich auszusuchen, ob es jetzt fröhlich, traurig, gegruselt, erregt, verängstigt oder was sonst noch sein möchte. Ein derartig bestätigender und selbstversichernder Mechanismus hat keinerlei Dynamik, es ist pure Publikumsanbiederung.
Wir versuchen so ziemlich genau auf gegenteilige Art unsere Geschichten zu erzählen.
Rick Alverson – Regie
THE COMEDY
Zusammen mit ENTERTAINMENT bringen wir
Rick Alversons THE COMEDY, den drei Jahre vorher
entstandenen ultimativen Hipster-Albtraum ins Kino.
Swanson, ein völlig abgestumpfter Hipster aus Brooklyn,
steht dank des väterlichen Vermögens über den Dingen.
Wenn der gelangweilte Sprössling und hauptberufliche Sohn
gerade einmal nicht auf seinem Segelboot Däumchen dreht,
lässt er mit seinen ebenso verzogenen Kumpels ganz ‚kultiviert’
die Sau raus oder besäuft sich am Krankenbett seines Vaters
und begegnet jedem, dem er über den Weg läuft, mit grenzenloser
Verachtung. Kurzum: Swanson erlaubt sich alles. Weil er es kann.
SPIELTERMINE:
Berlin: Sputnik Kino ab 15.9.
Leipzig: Luru-Kino am 14.9.